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  • AutorenbildFlorian Bernschneider

Es ist Zeit für eine Jahrhundertreform unserer Bildung

Leitartikel von Florian Bernschneider im StadtGlanz Magazin




Im Oktober 2017 erschien im Nature Journal ein Bericht, in dem Wissenschaftler von Google über einen Durchbruch einer künstlichen Intelligenz namens ALPHA GO ZERO berichteten. Das Programm spielte unschlagbar stark das asiatische Brettspiel Go. Doch das allein war keine Sensation. Dass Computer stärker spielen als Menschen, wissen wir seit 1996. Damals gewann ein IBM-Computer gegen den amtierenden Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Doch der IBM-Computer wie auch alle vergleichbaren Systeme wurden vorher von Schach- oder eben Go-Meistern trainiert; so gut, dass die Computer danach besser spielten als ihre menschlichen Trainer.


Und genau das war die Sensation: ALPHA GO ZERO WURDE NÄMLICH NIE VON EINEM MENSCHEN TRAINIERT. Die Software brachte sich das Spiel anhand der Regeln selber bei und gewann nach wenigen Tagen Training mit sich selbst gegen den bis dahin besten menschentrainierten Go-Computer – und zwar 100 zu Null.


Wem die letzten 10 Jahre technischer und wirtschaft-licher Wandel schon rasant vorkamen, ahnt bei solchen Beispielen schnell, was noch alles auf uns zukommen wird. Und dabei stellt sich immer wieder eine Frage: WIRD DER MENSCH UND SEINE ARBEIT EIGENTLICH ÜBERHAUPT NOCH GEBRAUCHT? Schließlich erkennen schon jetzt Algorithmen schneller Krebs als jeder Arzt und Amazon weiß, was wir kaufen werden, bevor wir wussten, dass wir es überhaupt haben wollen.


Zukunftsoptimisten verweisen gerne darauf, dass es ähnlich rasante technologische Wandel in der Wirtschaftsgeschichte immer wieder gab. Am Ende dieser Transformationen hatten die Menschen dennoch ihre Arbeit, meist sogar bessere als zuvor. Doch zur Wahr-heit gehört: Dieser Wandel gelang nie mühelos und war immer begleitet durch tiefgreifende Reformen unserer Bildung. Der Nobelpreisträger Jan Tinbergen bezeichnete bereits 1974 diesen ständigen Wettstreit zwischen Mensch und Maschine treffend als „race between technology and education“.


Welche Schlussfolgerungen wir für die heutige Bildugspolitik daraus ziehen sollten, beschreibt Florian Bernschneider im Leitartikel des StadtGlanz Magazins. Das ePaper gibt es hier.




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